Neujahr. Es ist noch dunkel als ich aufwache. Irgendwas war wohl schlecht gestern. War’s der Sekt, der Weißwein, der Rotwein? Ist auch scheißegal. Jedenfalls beginnt das neue Jahr mit einem stechenden Schmerz hinter der Stirn und der Erkenntnis 2016 Nummer eins: Laufen und Trinken passt nicht. Hat nicht, tut nicht, wird nicht. Draußen ist es neblig und nass. Ich brauch keinen weiteren Grund, um mich nach dem Frühstück wieder unter die Bettdecke zu verdrücken. Dort liegt schon fett, warm und gemütlich der innere Schweinehund und säuselt mir ins Ohr: „Schon ok… das neue Jahr hat erst begonnen….gestern war spät…man muss auch mal nett sein zu sich…ein Schläfchen in Ehren.“ Die Mail von Andreas krieg ich nicht mit. „Betreff: Neujahrslauf. Bin mit dem Frühstück durch, wie wäre es denn so gegen 14:00 Uhr?“ Irgendwann schreckt mich mein Handy aus dem Koma…“Mail nicht gesehen? Wie schaut’s denn aus mit Laufen?“ Ich bin einfach nicht wach genug, um mich zu wehren. Ich frag nach der Uhrzeit und sage: „Um 15:00 Uhr am Treffpunkt im Babelsberger Park…Hausstrecke…aber ich kann heute wirklich nur ganz langsaaaam Laufen.“ Als ich um Punkt drei das Haus verlasse, denke ich nochmal kurz über die Bedeutung des Wortes Masochismus nach. Was soll ich sagen… es wurde bei trübem Wetter der bisher schönste Lauf in diesem Jahr! Immerhin 13 Kilometer haben wir gemacht. Die frische Luft hat Wunder bewirkt. Freund Alkohol und ich werden in nächster Zeit wohl den einen oder anderen Abend getrennt verbringen, und den inneren Schweinehund habe ich – Andreas sei Dank – in der Havel versenkt. Gut so. Schließlich habe ich ja noch einiges vor dieses Jahr…und bis Chicago ist es noch ein weiter, weiter Weg…
Der Andreas, die Havel und der innere Schweinehund (bereits versenkt)
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